Abtauchen, um wieder aufzustehen

8.000 m waren schon seit dem 15. Lebensjahr der Traum von Tamara Lunger. Jahr für Jahr sammelte sie wertvolle Erfahrungen in eisigen Höhen und feierte im Jahr 2014 mit der Besteigung des K2 ohne künstlichen Sauerstoff einen wichtigen Erfolg. Im Jahr 2016 fehlten der damals 30-Jährigen nur 70 Meter, um als erste Frau eine Wintererstbesteigung feiern zu können, aber ihr Leben war ihr wichtiger.

Im Mai dieses Jahres wollte sie gemeinsam mit Simone Moro eine Überschreitung der vier Gipfel des Kangchenjunga (dritthöchster Berg der Welt) versuchen, alles über 8.000 m. Schlechtes Wetter und zwischenmenschliche Probleme im Basislager ließen die beiden aber nur auf 7.400 m aufsteigen.

Diese Expedition brachte große, altbekannte Schmerzen und eine tiefe Krise mit sich. So beschloss Tamara, dem Rummel über die 8.000 m aus dem Weg zu gehen und sich in tieferen Lagen auszutoben, um das wiederzufinden, was sie immer wieder auf die hohen Berge lockte.

Abtauchen um wieder aufzustehen, um das Herz wieder mit innerer Ruhe und Glückseligkeit zu füllen.